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  "METANASTIS"    
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„Die Literatur und die griechischen Literaten der Diaspora"
Von Vaios Fasoulas

„Die Griechen gaben dem Menschen einen Ehrenplatz, ihn auf seinen Füssen stellend. Tausende Jahre hindurch, ältere Kulturen, wie die der Perser, der Assyrier, der Babylonier, sahen den Menschen als abscheuliches Wesen, das vor Götter und Dynasten kroch. Aber die Griechen haben ihm beigebracht, auf seinen eigenen Füssen zu stehen und stolz zu sein. „Die Welt ist voll von Wundern", sagte Sophokles, „aber nichts ist wunderbarer als der Mensch". „Die Griechen haben den Menschen überzeugt", laut Perikles, „dass er von Rechtswegen der Besitzer und Herr seines eigenen Seins war und haben Gesetze geschaffen, um ihre persönlichen Freiheiten sicherzustellen". Die alten Griechen ermutigten die Neugierde, die der Mensch für sich selbst und für die ihm umgebende Umwelt hatte und gaben mit Sokrates kund, dass es sich nicht lohnt, ohne Forschung zu leben. Die Griechen glaubten in allen Dingen an die Vollkommenheit. Deswegen hinterließen sie uns die Schönheit, die sich von dem Parthenontempel und den griechischen Statuen, den Tragödien von Äschyl Euripides und Sophokles, der Dichtung des Isiod und Homers bis zu den bemalten Gefäßen des einfachen Haushaltes erschreckt. Ohne die Griechen würden wir vielleicht nie zur Feststellung kommen, was eine Selbstverwaltung ist. Viel mehr noch als unsere Sprache, Gesetzgebung, Logik und die Vorbilder der Wahrheit und der Schönheit, verdanken wir ihnen das tiefe Empfindungsvermögen für die Würde des Menschen. Von den Griechen haben wir gelernt, „unbegrenzt ehrgeizig zu sein, unsterblich bis zur Grenze des Möglichen..." -wie Aristoteles gesagt hat. (www.kalami.net.- The New York Times)
„Die Rolle der Literatur zur Bildung der kulturellen Identität der Griechen der Diaspora, wie sie im Werk der griechischen Literaten der B’ und C’ Generation im Beispiel von Deutschland zu sehen ist".
Das ist das Magisterthema, das der ausgezeichnete Freund, Georgios Tsakiridis, Philologielehrer der Sekundarbildung (im 2.Lyzeum von München) mit Fachrichtung die griechische Literatur, mit langjähriger Erfahrung, Intellektueler und Verteidiger der „Letter" und des „Logos", bearbeitet, der aus heißer Liebe zu seinem Objekt sich als Aufbaustudent an der L.U.M. immatrikulieren ließ. In seinem nennenswerten Versuch sich über die Rolle der Literatur zu informieren, wandte er sich an die griechischen Schriftsteller mit der Bitte um ihre Ansichten über dieses Thema, sowie an meine, die ich hiermit niederschreiben werde. Erlauben Sie mir aber von meiner Sicht als Schriftsteller, das Thema zu verallgemeinern und mich auf das Werk der Literatur zu berufen, wie ich es verstehe, was ich erwartete und was ich immer noch erwarte von den Zuständigen der Metropole (Griechenland) erwarte.
Ich nahm Bezug auf den Auszug eines Artikels der „New York Times", damit es die geeignetste Dimension für diesen Raum geben wird. Viele Wissenschaftler und Denker der Welt befassten sich und werden sich fortlaufend befassen mit dem Wunder der Literatur und besonders der griechischen Kultur, ohne das dies ein „Monopol" für die griechische Wirklichkeit zu bedeuten hat, dass andere Länder und Völker vernachlässigt wurden. Ich wäre ungerecht und kein „Kenner der Dinge", wenn ich dafür spräche.
Eine der größten Werte der griechischen Kultur übrigens ist auch die Literatur-Dichtung, die im Laufe der Jahrhunderte und der Völker eine übermenschliche Rolle gespielt hat. In unserem Heimatland betrachten wir den „ L o g o s " als Belehrer und Wegweisender, Inspirator, Gestalter und Verteidiger und als Griechen haben wir der Menschheit viele Schriftmuster sowohl in Werken als auch in Worten zu bieten.
Das soll und muss doch das Ziel des „Logos" sein. Auf der Ökumene zu schreiten wie die Sonne, sich zu erschrecken wie das Meer, zu donnern wie der Donnerschlag und mit seiner Wärme die Kühlung, die Bewahrung und seine unzähligen Schönheiten zu schaffen: Nicht nur Bewunderer-Leser sondern auch Nachahmer. Darin liegt auch der Reiz der Kunst. Genau in diesem Standpunkt, wie ich oben erwähnte, begriff ich den Wert des „Logos" und seinetwegen entwickelte ich mich zum Liebhaber der Musen, versuchte und versuche immer noch Nachahmer zu werden. Deswegen habe ich angefangen zu schreiben.
Ich glaube daran, dass den „Logos" der Grieche in seinem Blut hat. Seine Charakteristika wie die Weißheit und das Bedenken, die psychische und gesellschaftliche Anatomie, die Dichtung, das Theater und das Lied. Auch wenn sich die Gesellschaften von Oasen der Ausruhe, geistiger Emporstreckung und Seelenruhe in austrocknende Gruben, umgeben von den Wilden von heute, umwandeln, sind und bleiben die Griechen lebendig in allen Bereichen des Lebens.
Über ein Vierteljahrhundert kostete mich dieser Kampf mit den Musen, hart und beharrend, ohne Ende, eingekesselt von widrigen Umständen der sozialökonomischen und politischen „Sympligaden", in meiner Seele fest Griechenland bewahrend und mit meinem Körper in einem anderen Vaterland (Deutschland), gelang es mir, zur Gegenwart aufzutauchen, die Zukunft überblickend und die Vergangenheit, die viel kostete, hinterlassend. Das Resultat, was mich betrifft: meine Seiten in Prosa und Dichtung zählen zu einigen Tausenden außer meinen Mitarbeits-Beiträgen der gastfreundlichen Presse von Trikala und dem ebenso gastfreundlichen „Kalami.net" aus den USA.
Und nun zur Rolle der Literatur zur Bildung der kulturellen Identität der Griechen der Diaspora, sollen wir, die Literaten von Deutschland, Stellung nehmen. Wir sind genügend an der Zahl, mit vielen Werken in einigen Jahrzehnten, haben wir auch unseren Verband. Das war –soviel ich weiß– und ist ein sehr bedeutendes Thema, was uns betrifft. Ich weiß freilich nicht, wie meine Kollegen „funktionieren", was sie aus ihrer Schöpfung erwarten u.Ä., darum beschränke ich mich auf meine persönlichen Ansichten.
Das gestellte Thema, das gleichzeitig zum vielfältigen Problem umgewandelt wurde, ist die generelle Stagnation der griechischen Literatur und ihre Begrenzung auf die Klassiker. (Ihr Werk wird nicht bezweifelt, ich bevorzuge sie von den großen Abhandlungen, es geht hier um große Gewinne), die Gleichgültigkeit des Staates mit seinen Nebenbeziehungen, was die neuen (unbekannten) griechischen Schriftsteller der Diaspora und ihre Anerkennung betrifft. Ich wage zwar zu sagen, dass es bedeutungsvolle Werke gibt, die in die griechischen Schulen eingeführt werden könnten.
In einer Zeit, wo die geistige Nahrung der Literatur, besonders für das griechische Element, notwendig wird wie noch nie in der Weltgeschichte und die zu den widrigen Umständen unserer Konsumgesellschaft gegeneinandergestellt werden soll, passiert nichts. Die Metropole in unserem Raum, immer auf ihre Füße der Gleichgültigkeit und der Verlassenheit stützend, ist stereotyp und stumpf und gelangt zur Grenze der Widerlichkeit. Obwohl verschiedene kulturelle Programme von verschiedenen Organisationen und Trägern (Kultusministerium,G.G.A.E.,SAE etc.) zu hören sind, habe ich bis jetzt kein einziges Wort über uns gehört. Wozu gehört denn überhaupt unser Raum? Und obwohl ich wiederholt in der Vergangenheit an griechische zuständige Minister einige meiner Werke geschickt habe (und ich bilde keinen Einzelfall), hielten sie es unter ihrer Würde nicht mal deren Empfang zu bestätigen. Undankbarkeit, Gleichgültigkeit, Unhöflichkeit, Kleinigkeit oder übernommene Verpflichtungen? Ich frage mich nur woran das wohl liegt.
Wie könnte wohl die Anwesenheit der griechischen Literaten in Deutschland gegenwärtig sein, wenn die Metropole sich nicht nur darum kümmert, sondern sie hat weder einen Aspekt noch ein Bild von uns, ob wir am Leben sind und existieren, auch wenn wir trotzdem Botschafter sind, wie man uns nennt. Und besonders Griechenland mit einem riesigen kulturellen Erbe, das alle bewundern, gestattet nicht weder gleichgültig noch fremd zu bleiben. Ich schäme mich als griechischer Emigrant und es tut mir sehr leid als Schriftsteller. Vielleicht werden einige mit Führungspositionen sagen, was Griechenland machen könne für jeden, der sage, er sei Literat, es könnte viele Antworten geben. Die Metropole solle zuerst das Eis der Gleichgültigkeit schmelzen lassen und mit den Schriftstellern der Diaspora in Kontakt treten. Dann werden die Werke aller, die Literaten heißen wollen, mit Ausbildung oder Selbststudium leichter beurteilt. Ein wahrer Botschafter des „Logos" hält nie die Schönheiten seiner Seele mit den entsprechenden seines Materials gegeneinander.
Der Rückgang der Literatur liegt sicherlich außer der metropolitischen Gleichgültigkeit auch an andere negative und repressive Faktoren, die von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgehen, die man tödlich mit den technologischen Waffen der neuen Epoche verletzte, so dass ihre Anwesenheit im 21. Jahrhundert zweifelhaft, oder sogar schwach wird, während ihre Ersetzung von verschiedenen Kitsch, die gefragt sind, im voraus gegeben ist. Die Schönheiten des „Logos" also werden von der modernen Epoche ersetzt. In vielen Fällen wird der Gebrauch des „Logos" mit einer wilden, gemeinen und oberflächlichen Art gemacht, so dass die Verführung des Lesepublikums in antisoziale und desorientierte Ziele sicher wird. Darüber hinaus bilden die ewigen Politiken der Staaten den Haupthebel und führen fatal die Literatur sowie die Dichtung zum Grab und das Lesepublikum zur erdachten Entfernung. persönlich erschrecke ich mich nicht. Beim Zusammentreffen heutzutage, von jeder Sicht schwer und gefährlich, hat kein Grieche das Recht sich zu erschrecken. Und der „Logos" soll durch die Prosa- und dichterische Texte zur Spitze stehen. Und das soll nicht das einzige Ziel sein. Sein erforderlicher Exodus aus der schriftstellerischen „Muschel" und seine Teilnahme, je nach den Vorfällen der schlechten Werke unserer Zeit, mit vielgestaltigen Formen wird eine Notwendigkeit. Durch die Zeitungen, Illustrierten, Radio - und Fernsehanstalten sollen ihre Ansichten bekannt werden so dass, wenn nicht der Wandel des Laufs der Dinge, wenigstens ihr Stillstand ermöglicht würde. Denn wir sind nicht nur Literaten sondern auch Bürger. Und was mich betrifft, so denke und handle ich. Und von den oben erwähnten Massenmedien bezugnehmend, staatlichen und privaten, möchte ich mich bei dieser Gelegenheit bei der Tagespresse meiner Heimatstadt Trikala/Thessalien sehr herzlich bedanken für die Veröffentlichung sowohl meiner persönlichen Werke als auch meiner Kritikartikel für schlecht behandelte aktuelle Themen unserer Zeit.
Dasselbe gilt auch für die Webseite „Kalami" der Griechen in Amerika. Was die Massenmedien von Athen betrifft, bin ich der Meinung, dass sie auch beweisen sollen, inwieweit sie gastfreundlich sind und wie viel sie sich für die griechischen Schriftsteller der Diaspora interessieren.
Ich könnte viele Ansichten von Menschen jeden Alters und sozialer Schicht aus Gesprächen über das Thema Literatur vorbringen. Der heutige Junge sagt: „Es besteht Interesse an Literatur, es gibt aber keine Zeit. Die Interessen liegen woanders: Im Fernsehen, Computer, Internet, sowie in Porno- und Kriminalbüchern. Außer einem oder zwei griechischen Schriftstellern in Deutschland kenne ich keinen. Es ist heute nicht die Zeit des Buches".
Die heutigen Leser sind diejenigen die es waren; sie werden nicht mehr.." Und die heutige griechische Hausfrau bringt zum Ausdruck: „Wo sollst du die Zeit finden? Alles entwickelt sich die Schwierigkeiten vergrößern sich, die Finanzprobleme verschlechtern sich. Es gibt ein bisschen Zeit für die Nachrichten, für ein wenig Fernsehen, es bombardiert uns dauernd die Werbung, die Zeit ist um. Wo bleibt die alte gute Zeit! Glücklicherweise habe ich in meiner Zeit ein wenig Romane gelesen. Was sollst du übrigens lesen?..." Ein weiterer negativer Faktor ist die Kommerzialisierung des Buches. Solange die Qualität eines literarischen Werkes von Wirtschaftsinteressen und nicht von seinem Wert abhängig ist, hat die vorhandene Warenkundschaft des Buches seinen „Zusammenstoß" als Folge. Einerseits mit seiner erdachten oder geplanten Isolierung andererseits mit der Bildung anderer Lesementalitäten in der Leseauffassung des Publikums, die ihn entfernen und zum Auswähler anderer geistigen Materialien führen. Etwa zum Lesen eines verbrecherischen Textes, eines Erotik- oder Sexbuches, eines qualitativ schlechten Buches mit gemeinem Wortschatz. Ein solches Verhalten des Lesers, der auf andere Eindruck machen will, bildet vielmehr seine psychische Substanz und seinen äußerlichen Charakter somit verdunkelt die Literatur. In meinem Prolog „Auf den Spuren des Lebens" 1981, schrieb ich damals: „Ich habe endlich etwas zum Lesen gefunden. Einiges gefiel mir und brachte mich zum Weinen und zum Herzklopfen, andere wiederum verwirrten meinen Geist, brachten mich zu solcher Abscheulichkeit und solchem Ekel, dass ich zu brechen begann...." Heute, nach so vielen Jahren, wird die Richtigkeit meines Satzes bestätigt und lässt sich nicht daran zweifeln. Es ist ein Glücksfall, dass dieser Virus eine Minderheit ist, was mich tröstet und gleichzeitig erschreckt.
Wie wird also die Rolle der griechischen Literatur der griechischen Schriftsteller in Deutschland ausgezeichnet werden? Es ist genügend Material vorhanden. Der Geist Griechenlands hat keine Grenzen. Trotzdem wird die Literatur der Diaspora aufgefordert durch das läuten der Glocke, die an die Passionswoche erinnert, ihre Rolle zu spielen, damit sie eventuell noch etwas rettet. Sie muss Vorläufer werden. Und um das zu erreichen, braucht sie den materiellen Beistand von der Metropole. Sie braucht die Metropole als Stifter, als Propagandisten, als Werber, als Vermittler. Und die Metropole verfügt über alle Mittel. Auf diese Weise wird die Rolle der Literatur zur Bildung der kulturellen Identität der Griechen der Diaspora, wie sie in den Texten der griechischen Literaten der 2ten und 3ten Generation zu sehen ist, selbstständig werden, ein Werk produzieren und es der Menschenschar geben. Soviel ich weiß haben die griechischen Literaten in Deutschland ein bedeutendes Werk zu präsentieren, inspiriert vom griechischen Geist.
Weil nun die Rede von den griechischen Schriftstellern in Deutschland ist, demselben Problem, mal größer mal kleiner, stehen auch unbekannte deutsche Kollegen und Kolleginnen, Literaten und Dichter gegenüber. Jeder weiß, dass die Kultur keine Grenzen hat. In den gebildeten multikulturellen Gesellschaften von heute (weg vom Standpunkt, dass wir steuerpflichtige Bürger sind) irgendwelche Form der Gleichgültigkeit der Staaten und Regierungen ist nicht akzeptabel.
Für die Zukunft der Literatur äußert sich mein guter Freund, Panagiotis Jotakis, Mathematiklehre so: „Der Frühling der griechischen Literatur der griechischen Literaten der Diaspora hat noch nicht ihre Erscheinung erlebt. Und wahrscheinlich wird es noch lange dauern, bis dieser Höhepunkt kommt...Literarische Bücher, geschrieben von in Deutschland lebenden und tätigen Literaten gibt es ganz wenig. Irgendwelche leuchtende Ausnahmen bestätigen die Regel. Und ich muss sagen, dass die Griechen der Diaspora aus selbstverständlichen Gründen mehr nötig das gute literarische Buch haben als die in Griechenland lebenden Griechen. Es müssen also: 1. genügend literarische Bücher von Griechen des Auslands geschrieben und im Umlauf gesetzt werden (Romane, Gedichte, Novellen etc.) 2. es müssen Wege gefunden werden, dass das gute Buch bis zum Kind, zum Rentner, zum Arbeiter, zur Frau und zu allen hier lebenden und arbeitenden gelangt. Damit unser Niveau etwas höher steigt...Damit unsere Tage und Nächte in der Fremde beleuchtet werden... Damit die freien Stunden produktiv gefüllt werden... Damit unser Leben endlich zum Guten ändert.. Nürnberg, 23.03.2001 G.P.
Der ebenso guter Freund von mir, Dr. Evthimios Papachristos, deutet an: Der griechische Literat in Deutschland sollte als kritischer Beobachter des Lebens, vorsichtiger Hörer der Unruhen der Welt auf keinen Fall mehr ausschließlich ästhetisch die Entwurzelung der griechischen Emigranten vor einigen Jahrzehnten, ihre Nörgelei für die Fremde und die Hoffnung für den Rückkehr in die Heimat bearbeiten. Ich glaube, dass es bis zum Überdruss der Fall war. Ich stelle mir wenigstens die Literatur in der ersten Stufe des 21.Jahrhunderts in zentraler Stelle zeitgenössische Themen zu behandeln, Probleme vorzustellen, mit allen zum Schriftsteller zur Verfügung stehenden künstlerischen Mitteln. Ich erwarte das Schreiben von Texten, das thematisch, aber auch sprachlich die Jugend berührt. Ich meine nicht, die Sprache eines Reporters oder Nachrichtenansagers sondern eine gehobene Sprache höheren Niveaus zu haben. Der Literat hat nicht nur Umgang mit der Sprache, sondern er produziert den „Logos". Nürnberg, 23.03.2001.
Gestatten Sie mir, bei dieser Gelegenheit zum Thema eine zusätzliche Dimension einzuführen. Von der Aktualität unserer Tage bezugnehmend vertrete ich die Meinung, dass das metropolitische Griechenland sich auf ihre Athene Burg begrenzt hat und dass es von dort aus versucht, an den weltweit wirtschaftlichen Ereignissen teilzunehmen, indem es als Land seine Verpflichtungen, seine Missionen und seine Schätze vergißt. In der heutigen Zeit, deren Ursprung einige Jahrzehnte hinter uns liegt, die Gesellschaften, meist des Westens, mit der Einkesselung in die Technologie als Folge zur Verfaulung der Welt führen. Und das einst Wegbereiter und Quelle des Lichtes und des Geistes Griechenland, bezahlt den größten Gegenwert, was auf allen Ebenen unseres vergänglichen Lebens festzustellen ist.
Einerseits haben wir eine Kategorie von ausländischen Intellektuellen und Wissenschaftlern, von jeder Hinsicht ansehnlich und Lobpreiser der griechischen Kultur, andererseits haben wir eine Kategorie der Polemiker ohne Moral, die zweifeln oder die griechische Kultur übersehen, wie es neulich bemerkt wurde mit der bevorstehenden Gründung eines europäischen Museums, aber ohne die Teilnahme der griechischen, byzantinischen und römischen Kultur. Mit Ausnahme einiger Personen der Letter und der Kunst ist der Kampf des offiziellen Staates gering bis nicht bestehend.
Darüber hinaus bilden die Marmor vom Parthenontempel einen Beweis, solange sie im britischen Museum „Gastfreundschaft" genießen, wo der Raum respektlos zu einem Handelsmarkt wird. Das ist ein Beweis und gleichzeitig eine Klage für die Schwäche der Griechen, dieses wichtige Problem zu lösen. Na, warum ich die Meinung vertrete, dass die griechischen Schriftsteller der Diaspora schwunghaft sein sollen, Verehrer der Musen und des Geistes und gutgemeinte Kritik übend gegen die schlechten Taten unserer Zeit.
Zum Schluss möchte ich noch eine andere Dimension –„Ansicht" eines Flüchtlings einbeziehen. Er sagt: „Das griechische Volk ist schwer zu verwalten und darum muss es tief in seinen kulturellen Wurzeln verletzt werden. Nur dann wird es eventuell zu sich kommen. Ich meine nämlich, dass wir die Sprache, die Religion, seine geistigen und historischen Reserven verletzen, so dass wir jede Möglichkeit kaltstellen dass es sich entwickelt, auszeichnet, oder beherrscht, damit es uns im Balkanraum, im Ostmittelmeer, im mittleren Orient nicht belästigt, im ganzen neuralgischen Gebiet mit großer strategischer Bedeutung für uns, für die Politik der U.S.A. ..."Henry Kissinger, seinerzeits -Aus dem Buch von Anestis Keramidas,Verlag „DION" 1998).
Ich wäre glücklich, wenn ich statt den amerikanischen Diplomaten, den das griechische Fernsehen in undenkbarer Häufigkeit zeigte, den großen Geisterseher Riga Velestinli im Fernsehen sähe. Was für welche Meinung haben wohl darüber die griechischen Schriftsteller von Deutschland und der Diaspora im Allgemeinen?
Wer wird also die Kulturen der Welt schützen, unsere Kultur und die Literatur? Wer wird die Jugend unseres Planeten schützen, aus denen Diebe und Dirnen werden, die sich zu Drogenabhängigen entwickeln und als Verbrecher ihre Karriere beenden? Wer wird die Gesellschaften heil behalten, die man im Namen der Demokratie und der Menschenrechte zu rassistischen Gesellschaften verwandelt und die Völker zu einer Masse? Wer wird uns vor Kriegen schützen und für den Frieden sorgen? Wer wird für die 800 Millionen Mitmenschen unseres Planeten, die unter Hunger leiden, mit den 180 Millionen Kindern Betreuung leisten und wer wird sich um die Rettung der ökologischen Katastrophe des Planeten kümmern? Die Heere vielleicht, die Leidenschaften und die Feindschaften oder die Politik der Politiker? Auch wenn unsere Gesellschaften negativ und widrig sind, glaube ich, dass sie sich für den Raum der Literatur anbieten. Inmitten der antigesellschaftlichen Labyrinthen, Schwierigkeiten und Sackgassen kann die Rolle der Literatur zur Bildung der kulturellen Identität der Griechen der Diaspora erhoben werden. Jeder von seinem Posten uns alle zusammen sollen zu dieser Bildung beitragen. Zusätzlich wird dadurch die verlorene Strahlung des „Logos", unseres „Logos" an Bedeutung gewinnen.
Ich danke herzlich für die Gastfreundschaft. Nürnberg-Deutschland, März 2001. Den Anlass zu diesem Bericht gab mein lieber Freund, Georgios Tsakiridis, Philologielehrer des 2. Lyzeums von München. Ich bedanke mich recht herzlich bei ihm. Mit Respekt und Hochachtung sende ich ihm meinen Bericht zu. Weiterhin senden ich ihn an folgende Adressaten:

§ an Herrn Präsidenten der Griechischen Demokratie
§ an den Ministerpräsidenten des Landes, Herrn Kostas Simitis
§ an den Vorsitzenden des Griechischen Parlaments
§ an die Minister des Kultus- Außen- und Erziehungsministeriums
§ an die Chefs der griechischen politischen Parteien
§ an die Massenmedien, an die Tagespresse von Trikala
§ an S.A.T. (Rat der Emigranten von Trikala)
§ an die Presse von Larissa, Karditsa, sowie an den Erzbistum von Athen
§ an die G.G.A.E.(Generalsekretariat des Griechentums der Emigranten)
§ an den Vorsitzenden von S.A.E.(Rat des Griechentums der Emigranten),Herrn Andrew A.Athens
§ an die Koordinatoren von S.A.E. unseres Planeten
§ an den Präsidenten der Deutschen Demokratie
§ an den Deutschen Kanzler
§ an Bundestagsabgeordneten und an die Massenmedien von Nürnberg
§ an den Verband der griechischen Literaten von Deutschland und
§ an die Leitung der Fakultät Neogräzistik der L.M.U. von München u. A..

Mit Respekt zu den Führern meiner Länder (Deutschland und Griechenland), mit meinem besten Dank an die Massenmedien für die Gastfreundschaft und mit Liebe zu den Verfassern der ganzen Welt und zu allen Griechen, erlauben Sie mir, Ihnen folgendes Gedicht zu widmen:

Anlage: Gedicht : He, ihr Nachkommen Homers, was tut ihr?

Ins Deutsche übertragen: Georgios Tsakiridis


He, ihr Nachkommen Homers, was tut ihr?

Und wir sind nicht wenig, Frauen und Männer, vergessen, unfruchtbar und begraben in trockener Erde.
Wir sind nicht wenig, die ununterbrochen den Faden des Lebens weben.
Auch wenn wir in Vergessenheit geraten, nackt und durstig, die Musen leisten uns Gesellschaft am Webstuhl. Diese hören wir bei den Böen des Windes, diese betrachten wir als Mütter und Schwestern.
Diese versorgen und lieben uns.
Diese führen uns zu den Spuren Homers.
Sie halten in ihren Händen im Laufe der Jahrhunderte Fackeln von Feuer und Licht,
damit sie unsere Herzen erwärmen und unsere Sinne erleuchten.
Und sie beleuchten die menschliche Finsternis, und sie verwandeln sie zu einer süßen und friedlichen Morgendämmerung.
Diese Finsternis, die gemacht von Händen der Nachkommen Homers.
Und wir sind nicht wenig...
Die Musen versagten uns den Luxus des Schweigens, der Verwesung und der Unterwerfung.
Uns begleiten auch die Göttinnen.
Und alle zusammen, Musen und Göttinnen, mit Standarten in der Hand die Weisheit, die Tugend und die Liebe
haben sogar wegen uns den Tod vertrieben.
Damit wir weiter leben, wir, die Vergessenen und Unfruchtbaren, als Nachkommen des Unsterblichen.
In unseren Händen Homerische Kandeln haltend,
öffnen wir mit unseren Klagen Wege, durch die Ruinen der Welt.
Auf unseren vertrockneten Orten, wo das Licht und das Feuer sitzt.
Stumme Vögel fliegen über uns, sie wollen unsere vom Staub verdeckten Melodien hören
welche wir auf unseren mit unsterblichem Licht und Geist beleuchteten Tafeln,
golden färben.
Die Untugenden mit Geschick löschend, verwandeln wir sie zu Schmuck und Tugend
und wir schmücken damit die Welt, wie die unzähligen Sterne den Himmel schmücken.
Und so bieten wir mutig stand den heftigen Attacken des Äolos,
  dessen Windschläuche die modernen Nachkommen Homers öffneten.
Und wir pflanzen jahrhundertealte Weisheitsbäume für euch, weiße Vögel, die nicht mehr singen.
Vertont unsere Verse und Worte und macht aus ihnen Lieder.
Nehmt sie und streut sie nach allen Himmelsrichtungen,
damit die Außenstehenden von uns hören.
Uns, den Vergessenen und Verdursteten
die, auch wenn wir eins mit der vertrockneten Erde wurden,
nie aufgehört haben durch die Risse die Nachfahren Homers zu mahnen
und zu schreien:
He! Ihr! Nachkommen Homers, was tut ihr?
Und so wie es jedesmal in den Orten unserer
Dürre vorkommt, erreichen uns tausende Schatten.
Sie geben uns ihre Hände, sie berühren unsere Gedanken und sie bekommen Gestalten.
Und ein strahlendes Symposium beginnt
und eine Gestalt, wie ein Richter, mit ihrem Schneeweißen Mantel, lädt zum Appell ein
sie verlangt alle ihre Nachkommen gleich hier.
Und so, wie die vertrocknete Erde aufweichte
und Risse sich weit öffneten und die Vögel
stumm vom Lichtblitz sich um uns herum versammelten,
so wie sie uns die Hände hielten, kamen wir plötzlich heraus.
Und sofort wurde eine Stimme vernommen,
die die Lüfte zerriss, die Bäume in die Knie zwang und die Erde durchschüttelte
Eine Stimme,die der blendende Lichtblitz verstärkte und all die himmlischen Sterne beugten sich über uns.
Und manche Schatten, wie schwarze Vögel, die ihre Beute zerfleischen, flogen beängstigt fort,
spitze Hacken und Spaten zurücklassend:
mit welchen man Gräber öffnet und das Licht verdeckt
He! ihr! Nachfahren Homers, was tut ihr?
He, ihr! die meine Nachfahren genannt werden wollen, bleibt stehen...
Und diese, die nicht wenig sind, sind wir viel, aber auch wenig
Und wir sind erleuchtet und nicht erleuchtet
und wir sind da und woanders.
Wir sind diejenigen, die privilegiert sind das Licht von der Finsternis zu unterscheiden.
Und es ist unsere Pflicht, als Bürger Homers und der Welt,
als Liebhaber und Soldaten unserer Musen dies zu tun.
Flurwächter zu bleiben und unsere Jahrhunderte alten Bäume zu schützen.
Von Schatten und wilden Vögeln, welche die Triebe und die Wurzeln fressen,
während der Stamm von der Zeit verbrannt und vom Staub verdeckt wird.
Und wir sind nicht wenig, Frauen und Männer, die vergessen blieben,
vergessen, unfruchtbar und begraben in die trockene Erde.
Wir sind diejenigen, die die Spaten und die Hacken von den Bestien abnehmen werden damit wir Wege einschlagen durch die Ruinen der Welt...
Mit unseren Fingernägeln werden wir Löcher durchbohren, damit wieder die Sonne erstrahlen kann...
V.F. 21.03.2001

Å.U. - Deutschland 02. 05.2001

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e-mail: vaios@fasoulas.de 

 

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